Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

folgenden Offenen Brief habe ich heute an den Bundestagsabgeordneten der CDU, Herrn Dr. Peter Tauber per E-Mail geschickt.

Mit freundlichen Grüßen
Sascha Heising

Offener Brief an Dr. Peter Tauber (CDU)

Sehr geehrter Herr Dr. Peter Tauber,

ich wende mich an Sie als Gemeindevertreter in Freigericht und stellvertretender Sozialausschussvorsitzender sowie als Bürger Freigerichts. Als Bundestagsabgeordneter meines Wahlkreises und Mitglied der aktuellen Regierung aus CDU/CSU und FDP, fordere ich Sie auf das Betreuungsgeld bei der finalen Abstimmung im Bundestag abzulehnen! Bitte Stimmen Sie GEGEN diese unsinnige „Herdprämie“!

Ich habe Ihre Rede zum Betreuungsgeld auf Ihrer Internetseite aufmerksam verfolgt. Ich stimme Ihnen in keinem einzigen Ihrer Argumente pro Betreuungsgeld zu. Auch finde ich es fatal, wie Sie argumentieren, in dem Bewusstsein, dass in Ihrem eigenen Wahlkreis die notwendige Quote vielerorts nicht erfüllt ist. Die „Berliner Augen“ machen für die heimischen Probleme offensichtlich Blind.

Sagen Sie doch den Bürgern die Wahrheit. Das Betreuungsgeld will eigentlich niemand in der Koalition. Es ist einzig und allein dem Geschacher zwischen CDU, CSU und FDP geschuldet.

Als Kommunalpolitiker und stellvertretender Sozialausschussvorsitzender in Freigericht bemühe ich mich, genau wie meine Kollegen der anderen Parteien, um jeden Euro für den Kita Ausbau in Freigericht, um den Rechtsanspruch auf einen Platz sicherzustellen. Das Betreuungsgeld macht unsere Arbeit zunichte. Jeder Euro für das unsinnige Betreuungsgeld fehlt uns hier!

Zudem ist es unsozial! Während Hartz IV und Sozialhilfeempfänger, die eh schon am unteren Ende knapsen müssen, vom Betreuungsgeld ausgeschlossen sind, können gut situierte Doppelverdienerhaushalte (z.B. Rechtsanwalt + Zahnärztin) das Betreuungsgeld abschöpfen und noch Betreuungspersonal einstellen. Verlierer sind einmal mehr die Kinder am unteren Ende unserer Gesellschaft. Das ist schlicht ungerecht! Wollen Sie die soziale Schere weiter auseinander gehen lassen? Ist das Ihr Bild von Deutschland?

Reihen Sie sich ein in den prominenten Reigen der Gegner, wie Frau Rita Süssmuth (CDU), Familienministerin a.d.

Ich bitte Sie daher im Namen aller Freigerichter Bürger: Stimmen Sie gegen das Betreuungsgeld und helfen Sie lieber den geltenden Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung in IHREM Wahlkreis in allen Kommunen zu sichern. Das ist Ihre Aufgabe!

Nehmen Sie das Geld in die Hand und geben es den Kommunen, damit die Ihre Hausaufgaben machen können und hervorragende Bildungseinrichtungen für unsere kleinsten Mitbürger schaffen können.

Mit freundlichen Grüßen

Sascha Heising
Stellv. Sozialausschussvorsitzender (SPD)

Ergänzung - 11.6.2012. Immer noch keine Antwort von Herrn Tauber eingetroffen!

Ergänzung - 24.6.2012. Zwischenzeitlich wurde der Offene Brief im GT als auch in der GNZ abgedruckt. Die Antwort von Herrn Tauber lässt weiter auf sich warten! Auch eine Art mit Kritik umzugehen - man ignoriert sie einfach. Schön das Herrn Tauber die Interessen der jungen Familien so sehr am Herzen liegen. Die auf Taubers Website beworbene Einladung zum Dialog, gilt scheinbar nur für Inhaber eines schwarzen Parteibuchs.

Um meine Ablehung weiter zu untermauern folgende Hinweise.

SPIEGEL ONLINE ARTIKEL - OECD lehnt Betreuungsgeld ab!

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