In der Sitzung der Gemeindevertretung am 20.Juni 2008 hat die Gemeindevertretung Freigericht die Aufstellung des Bebauungsplans „Erweiterung des Golfplatzes Hof Trages“ beschlossen. In ihren Vorberatungen war die SPD mehrheitlich der Meinung, dass man das Projekt Golfplatzerweiterung wie jedes andere unternehmerische Vorhaben rational bewerten muss. Man muss das Projekt deshalb prüfen und beschränken, damit der Gemeinde kein Schaden zugefügt wird. Eigene Überlegungen aber auch Gedanken des Bürgerforums führten zu zahlreichen SPD-Anträgen, die nahezu ausnahmslos beschlossen und umgesetzt wurden, betont Marius Höfler, SPD-Gemeindevertreter und Jusosprecher.
Da aber für die SPD der Bürgerwille und nicht die eigene Meinung oberste Priorität hat, forderte der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerhard Benzing schon im Juni 2008 in der emotional aufgeheizten Gemeindevertretersitzung einen Bürgerentscheid als demokratisch sauberste Lösung. Die Spitzen des Bürgerforums waren sich allerdings des Risikos bewusst. Sie vermuteten -zu Recht oder zu Unrecht sei dahingestellt-, ein Bürgerbegehren könne an zu geringem Interesse der Einwohner Freigerichts scheitern. So zögerten und taktierten sie jahrelang. Erst im November 2010 holten sie die erforderlichen Unterschriften ein.
Aus gut informierten Kreisen des Bürgerforums hört man, es habe gewichtige Stimmen gegeben, die gegen die Durchführung eines Bürgergehrens waren und die forderten, man solle die Hetze auf die „korrupten, bürgerfernen“ Politiker fortsetzen. Es stellt sich die Frage, ist weniger die Bürgermeinung als vielmehr die Positionierung der BfF im Bewusstsein der Wähler das Ziel mancher Drahtzieher im Hintergrund?
Albrecht Eitz, Wahlbewerber auf der Liste der SPD erklärt, es ist gut, dass die Bürger über das Projekt „Golfplatzerweiterung“ entscheiden werden, er bedauert allerdings sehr, dass der SPD-Dringlichkeitsantrag über das Bürgerbegehren in der Sitzung am 14.02.2011 von CDU und UWG abgelehnt wurde. Da bestimmte Fristen einzuhalten sind, kann der Bürgerentscheid nicht mehr am 10. April zusammen mit einer eventuellen Stichwahl zum Landrat erfolgen. Ob zu einem Termin im Mai die erforderliche Zahl der Teilnehmer erreicht wird, ist fraglich. Damit wäre aus formalen Gründen der Bürgerentscheid gescheitert. Anne Blobner fragt, hat vielleicht taktisches Kalkül das Handeln von CDU und UWG bestimmt? Ein Schuft wer Böses dabei denkt! (Eduard III; König von England; 1312 bis 1377).
Für die SPD Freigericht gilt jedenfalls, die Meinung der Mehrheit der Bürger ist unser Maßstab!